Fortsetzung der Rosenroute – heute sind wir in Luxemburg

Nachdem das österreichische Rosarium Baden das Interesse der Studenten erweckt hat, setzen wir unsere Rosenroute nach Luxemburg fort. Luxemburg war während der Belle Époque als „Land der Rosen“ bekannt. Seit einigen Jahren wird die Tradition langsam wiederbelebt.

Quelle: luxembourg-city.com

Ein kurzer Einblick in die Geschichte

Im Anschluss an den Wiener Kongress (1815) und die Londoner Konferenz (1838) waren Luxemburgs Neutralität und Unabhängigkeit sichergestellt. Deswegen stand das ehemalige militärische Land um Limpertsberg zur Verfügung. Hier siedelten sich ab 1850 diese zukunftsorientierten Unternehmer an.

Rose Eugène Fürst (1875) in Journal des roses, obtenue par Soupert & Notting.
Quelle: fr.wikipedia.org

Jean Soupert und Pierre Notting hält man für die Pioniere der Luxemburger Rosenzucht. Binnen eines halben Jahrhunderts haben sie die Rosenzucht zu einem blühenden Zweig der Luxemburger Wirtschaft entwickelt. Pierre entdeckte schon früh er seine Liebe für Pflanzen. Im Alter von 20 Jahren zog er in die Stadt Luxemburg, wo er bis 1855 in der Gärtnerei Augustin Wilhelm in Clausen arbeitete. Die Gärtnerei von Augustin Wilhelm spezialisierte sich als erste in Lux in Rosen. Im gleichen Jahr gründete er in Limpertsberg mit seinem Freund Jean Soupert, der auch bei Augustin Wilhelm arbeitete eine Baum- und Rosenschule unter dem Firmennamen Soupert & Notting. Jean Soupert und Pierre Notting waren nicht nur geschäftlich, sondern auch familiär miteinander verbunden. Zwei Jahre nach ihrer Firmengründung in 1857 heiratete Jean Soupert die Schwester seines Partners, Anne-Marie Notting. Am Anfang errichteten die beiden Gärtner ihre Firmengebäude etwas nördlich des Liebfrauenfriedhofs, aber dann verlegten sie ihren Hauptsitz in einen Neubau im neogotischen Stil. Dieses Haus besteht noch heute und beherbergt die Uni Luxemburg. Die einzigartigen Züchtungen dieser Baumschule haben nicht nur zahlreiche internationale Preise gewonnen. Sie lockten ein wohlhabendes Klientel an. Unter ihren Kunden waren Könige, Prinzen und Präsidenten. Bald ließen sich weitere Rosenzüchter am Limpertsberg nieder.

Wybrane strony z katalogu Soupert & Notting z 1896.
Quelle: archive.org

1867 gründete ein Lehrling von Soupert & Notting, Evrard Ketten zusammen mit seinem Bruder Jean eine weitere Rosenzüchterei. Der Betrieb der „Gebrüder Ketten” lag nicht allzu weit entfernt vom Betrieb Soupert & Notting. Die Gebrüder Ketten und Charles Gemen waren die weit über Luxemburg hinaus bekannte Namen. Die in Luxemburg gezüchteten Rosen wurden um 1900 in die ganze Welt exportiert. Mehr als 260 neue Rosensorten!

Der Erste Weltkrieg setzte dem Goldenen Zeitalter der luxemburgischen Rosen ein Ende. Einerseits wegen mangelnden männlichen Arbeitskräften und finanziellen Engpässen der Kunden, aber vor allem auch aufgrund des politisch-wirtschaftlichen Embargos gegenüber eines Landes, das zum Deutschen Zollverein gehörte. Als Mitglied dieses deutschen Zollvereins seit 1842, galt Luxemburg als ein feindliches Land. Somit traute sich die französische Kundschaft, die vor dem Krieg etwa 75% des Umsatzes ausmachte, nicht mehr, die Rosen zu bestellen, und der Markt brach zusammen.

Aber auch die wirtschaftliche Rezession in der Nachkriegszeit, die Reblaus, die in den 20iger Jahren die Rosen und Rebstöcke in ganz Europa vernichtete, und der Zweite Weltkrieg trugen zwangsläufig zum Ende des Goldenen Zeitalters der luxemburgischen Rosen bei. Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden in der Hauptstadt 1951 und 1963 zwei außergewöhnliche Rosenausstellungen statt. Heutzutage sind Rosen in öffentlichen Grünflächen angepflanzt werden - leider sind Altluxemburger Rosen kaum-darunter. 1980 wurde In Luxemburg der Verein „Lëtzebuerger Rousefrënn (L.F.R.)” gegründet wurde, der Rosenkultur und der Rosenzucht im traditionsreichen Rosenland Luxemburg neue Impulse zu geben. Die Ambition dieser Vereinigung besteht darin, die Züchtung neuer Arten zu fördern. Auf einem “RosaLi” Rundgang können Sie das gartenbauliche Erbe im Stadtviertel Limpertsberg, das sich heute zu einem Wohn- und Studentenviertel verwandelt hat, entdecken.

Quellen:

  • Carlo Conter: https://onsstad.vdl.lu/fileadmin/uploads/media/ons_stad_85-2007_10-15.pdf
  • https://onsstad.vdl.lu/fileadmin/ausgaben/126/Ons_Stad_126_2022_Seite_64-67.pdf

Organizatorzy

  • Uniwersytet Ekomiczny w Krakowie
  • Fundacja Uniwersytetu Ekomicznego w Krakowie
  • Centrum Językowe UEK

Partnerzy

  • Restauracja C.K. Browar
  • Muzeum Historyczne Miasta Krakowa
  • Powiat Przemyski
  • Jordan Group
  • Stowarzyszenie Miłośników Opery Krakowskiej ARIA
  • Fachhochschule Wiener Neustadt
  • EOStudio
  • Atelier XIX-XXI Fotostudio
  • Pizzeria Galicyjska
  • Maestro
  • Copylandia
  • Eurocomm PR Kraków
  • ARTQuartia
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